Gebäude der Carl Kästner Tresorbauanstalt
Das Gebäude der Carl Kästner Act.-Ges. aus Leipzig steht heute noch immer, auch wenn das Unternehmen schon viele Jahrzehnte nicht mehr existiert. Das Gebäude befindet sich in der Berliner Straße in Leipzig und beherbergt heute eine Bowlingbahn.
Als Fahrradfabrik der Lipsia-Fahrrad-Industrie-AG erbaut diente dieses Eckgebäude ab 1900/1901 als Fabrik der Carl Kästner AG (Geldschrankfabrik & Tresorbauanstalt), die Geldschränke und Tresore herstellte. Der Tresorhersteller räumte etliche erste Preise ab von Merseburg bis Moskau. 1823 in Leipzig gegründet war die Aktiengesellschaft bis 1927 in Leipzig und Berlin angemeldet. In der DDR setzte sich die Geschichte mit der Stahlschrankfabrik Feuerfest Leipzig fort.
Martin Schramme auf http://artefakte.perladesa.de/
Architektur
Das Gebäude ist ein typischer Klinkerbau aus der Phase der letzten Gründerzeit um 1900. Die Gründerzeit beinhaltete jedoch zahlreiche Architekturstile. Das Gebäude ist verklinkert, was ebenfalls typisch für diese Zeit war. Auch Im Innenhof sparte man sich diesen Aufwand nicht, weshalb die Fassade dort nicht als einfache Putzfassade ausgeführt ist. Die Stürze über den Fenstern sind als Doppel-T-Träger mit floralen Rosetten oder als Rundbögen ausgebildet. Auf der Giebelseite des Gebäudes sind die Ausnehmungen der Holzbalkendecken sichtbar. Der Firmensitz ist in einer Zeit errichtet worden, in der auch eines der ersten Stahlbetongebäude Deutschlands in Leipzig errichtet wurde (siehe Link). Es ist schade, dass die vermutlich originalen Holzfenster im Laufe der Sanierung Anfang der 1990er Jahre durch weiße PVC-Fenster ersetzt wurden.
Links zum Thema
Mehr Bilder bei Martin Schramme
Bericht über die Rettung des ersten deutschen Stahlbetongebäudes in der LVZ
Übersicht: Carl Kästner Act.-Ges. Tresorauanstalt
Bald: Folgeartikel – Architekturkritik zu diesem Gebäude!